Geschichte
Der bereits pensionierte, langjährige Geschäftsführer Dr.-Ing. Jürgen Hennies übernahm daher mit 75 Jahren die BARBARA Rohstoffbetriebe GmbH im Jahre 2001 als persönlich haftender Geschäftsführer und Gesellschafter und gliederte den aktiven Grubenbetrieb 2003 aus.
2006 wurde die Grube „Wohlverwahrt/Nammen“ dann an den langjährigen Vertriebspartner Wesling veräußert, um mit den Erlösen die gesetzlichen Vorgaben und Lasten aus dem Altbergbau zu bestreiten und Perspektiven für die Zukunft zu erarbeiten.
Historie der Barbara
Nach dem 2. Weltkrieg wollten die Alliierten die Eisen- und Stahlindustrie in Deutschland zerschlagen. Dieser Vorgang führte zur Gründung der Rechtsvorgänger.
Historisch korrekt wird im Buch „Die Neuordnung der Eisen- und Stahlindustrie im Gebiet der Bundesrepublik Deutschland“ aus dem Verlag C.H. Beck das Thema sehr gut abgehandelt und daher zitieren wir hier zunächst aus den Seiten 193 – 198:
Eisenerzbergbau
Aufgrund ihrer eingehenden Untersuchungen kam die Stahltreuhänder-vereinigung am 9. Oktober 1950 zu folgendem Neuordnungsvorschlag:
Erzbesitz der erzorientierten Hütten
Die Gruben, die ausschließlich der Versorgung der erzgebundenen Hütten dienen und demzufolge keine entscheidende gesamtwirtschaftliche Bedeutung haben, sollen mit diesen Hüttenwerken verbunden bleiben.
Die Maximilianshütte und die Luitpoldhütte behalten daher ihren Erzbesitz. Da die Erzgrundlage der Luitpoldhütte, die Grube „Am Erzberg“, nur noch über geringe Vorräte verfügt, soll die Hütte zur Sicherung ihres Erzbedarfs einen langfristigen Liefervertrag mit der Maximilianshütte abschließen.
Die Hüttenwerke Ilsede-Peine bleiben wie bisher mit den Gruben Bülten und Lengede im Peine-Lengeder Erzlager verbunden. Die ebenfalls zur Hütte Ilsede-Peine gehörende Grube Dörnten rechnet aufgrund ihrer Lage im südlichen Salzgittergebiet geologisch zu den Salzgitter-Erzvorkommen; denn sie fördert, im Gegensatz zu den Gruben Bülten und Lengede, ein Erz mit hohem Kieselsäuregehalt. Das Dörntener Erz hat infolgedessen bei der Verhüttung einen außerordentlich großen Koksverbrauch und wird deshalb als Roherz nicht mehr im Hochofenwerk der Hütte Ilsede-Peine verhüttet, sondern an die Nasswäsche des Erzbergbaus Salzgitter in Calbecht zur Aufbereitung geliefert. Der Erzbergbau Salzgitter liefert dafür eine entsprechende Menge Naßkonzentrat an das Hochofenwerk. Die Stahltreuhändervereinigung vertrat deshalb die Auffassung, dass die Grube Dörnten im Interesse eines zweckmäßigen und rationellen Abbaus des im Gemenge mit dem übrigen Salzgitter Erz liegenden Dörntener Vorkommens sowie im Hinblick auf die liefermäßigen Bindungen zur Nasswäsche Calbecht und die Gleichheit der Aufbereitungsprobleme mit den übrigen Gruben des Salzgittergebietes verbunden werden sollte. Sie schlug deshalb vor, Dörnten mit einer geplanten Erzbergbau Mitteldeutschland AG, die den mitteldeutschen Erzbergbau umfassen sollte, zu verbinden und dafür den Hüttenwerken Ilsede-Peine eine entsprechende Beteiligung an der Erzbergbau Mitteldeutschland AG einzuräumen.
Erzbergbau Lahn-Dill AG
Die Erze des Lahn-Dill-Gebiets einschließlich Oberhessens sind nur zum Teil für die Erzeugung von Gießereiroheisen und damit für das Hochofenwerk der Buderus’schen Eisenwerke geeignet. Die hierfür nicht geeigneten Erze werden von den Hütten der Ruhr abgenommen. Bei den Gruben des Lahn-Dill-Gebiets handelt es sich um Vorkommen mit sehr geringen Vorräten und Fördermengen sowie einer sehr unterschiedlichen physikalischen und chemischen Beschaffenheit. Eine Wertigkeitssteigerung durch Rationalisierung und Verbesserung der Aufbereitungsanlagen ist aus diesen Gründen schwieriger als in anderen Erzbergbaugebieten. Es besteht deshalb für eine Reihe von Gruben des Lahn-Dill-Gebiets die Gefahr, dass sie in der Wirtschaftlichkeit der Verhüttung stärker zurückbleiben. Hinzu kam eine starke eigentumsmäßige Zersplitterung des Grubenbesitzes auf vier verschiedene bergbautreibende Konzerne.
Um zu einer abbaumäßig und wirtschaftlich einheitlichen Betriebsweise zu kommen und die schwierige Ertragslage zahlreicher Gruben zu erleichtern, schlug die Stahltreuhändervereinigung vor, den gesamten Erzbergbau des Lahn-Dill-Gebiets in einer Gesellschaft zu vereinigen und hieran sowohl die Buderus’schen Eisenwerke zur Sicherung und Erweiterung ihrer eigenen schmalen Erzdecke als auch folgende, nach örtlichen und erfahrungsmäßigen Gesichtspunkten ausgewählte Ruhrhütten zu beteiligen:
- Hüttenwerke Phoenix AG
- Mannesmann Hüttenwerke AG
- Hüttenwerk Rheinhausen AG
- Dortmund-Hörder Hüttenunion AG
- Hüttenwerk Haspe AG
- Westfalenhütte AG.
Die im Taunus-Hunsrück gelegenen Randgruben Dr. Geier und Fernie, die hoch-manganhaltiges, aber saueres und schwer verhüttbares Erz fördern und daher sehr krisenanfällig sind, mussten einen stärkeren wirtschaftlichen Rückhalt bekommen und in eine regionale Erzbergbaugesellschaft einbezogen werden. Da die wirtschaftliche und bergmännische Führung dieser beiden Gruben in der Vergangenheit stets gemeinsam mit den Gruben des Lahn-Dill-Gebiets erfolgte, schlug die Stahltreuhändervereinigung die Einbeziehung dieser beiden Gruben in die Erzbergbau Lahn-Dill AG vor.
Das Erzgebiet des Siegerlandes enthält phosphorarme, manganhaltige Erze, die für die Erzeugung von Stahl- und Spiegeleisen von besonderer Bedeutung sind. Der Erzbesitz war unter verschiedene Ruhrkonzerne aufgesplittert. Daneben bestand ein bevorrechtigtes Interesse einiger Siegerländer Hüttenwerke, die als erzgebunden anzusprechen sind. Diese Hütten stellen auf der Roheisenstufe Spezialsorten, wie Spiegeleisen und Siegerländer Zusatzeisen, her und hatten sich auf der Walzwerksstufe auf die Erzeugung der feineren Profile, Feinbleche usw. verlegt. Es konnte daher bei den besonderen Interessen am Siegerländer Erz nicht ausbleiben, dass die Neuordnung dieses Gebiets stark umstritten war.
Das Siegerland verfügt über verhältnismäßig geringe Erzvorräte. Verschiedene Gruben bauen schon jetzt in mehr als 1000 m Teufe, und ein Teil der Gruben muss mit Erschöpfung in wenigen Jahren rechnen, wenn es nicht gelingt, durch umfangreiche und planmäßige Untersuchungs- und Aufschlussarbeiten neue Erzmittel zu erschließen. Die Zersplitterung des Siegerländer Eisenerzbergbaus erschwerte nicht nur diese Arbeiten, sie verhinderte auch die betriebliche Zusammenfassung von benachbarten Gruben mit bisher verschiedenen Eigentümern zu rationell arbeitenden Einheiten. Unter diesen Umständen ergab sich zwingend die Notwendigkeit zu einer großzügigen konstruktiven Lösung, die allein die bestehenden Schwierigkeiten beseitigen konnte. Die Stahltreuhändervereinigung schlug daher in Übereinstimmung mit allen maßgeblichen bergmännischen Sachverständigen eine Zusammenfassung des gesamten Siegerländer Eisenerzbergbaus in einer Gesellschaft vor. An dieser Gesellschaft sollten beteiligt werden die Sieg-Hütten:
- Stahlwerke Südwestfalen AG
- Hüttenwerke Siegerland AG und die
- Friedrichshütte AG
sowie die Stahl- und Spiegeleisen erzeugenden Hütten
- Georgsmarienwerke AG
- Hüttenwerk Haspe AG
- Hüttenwerk Oberhausen AG
- Hüttenwerk Rheinhausen AG
- Hüttenwerk Phoenix AG
- Mannesmann Hüttenwerke AG
- Niederrheinische Hütte AG
- Ruhrstahl AG
- Westfalenhütte AG.
Den übrigen Sieg-Hütten, deren hauptsächlichste Rohstoffgrundlage der Siegerländer Spateisenstein darstellt, sollten durch Lieferverträge und durch zusätzliche Vereinbarungen ihre Rohstoffgrundlage für möglichst lange Zeit gesichert werden.
Erzbergbau Mitteldeutschland AG
Das Schwergewicht des deutschen Erzbergbaus liegt in Mitteldeutschland und hier insbesondere bei den phosphorhaltigen, saueren Erzvorkommen des Salzgitter-Höhenzugs. Da die technischen Schwierigkeiten, der der Verhüttung sauerer Erze entgegenstanden, heute überwunden sind, haben diese Erze für die Herstellung von Thomaseisen erhöhte Bedeutung gewonnen. Der Anteil der phosphorhaltigen Inlandserze am Fe-Möller der Thomashütten an der Ruhr ist von 5 % im Jahre 1936 auf etwa 30 % gestiegen. Im Hinblick auf diesen hohen Inlandserzanteil sind die P-haltigen Inlandserze zu einem wesentlichen Kostenbestandteil der Thomashütten geworden, deren Verbilligung eine Lebensnotwendigkeit sowohl für die Thomashüttenwerke als auch für den deutschen Erzbergbau selbst ist. Obwohl der deutsche Erzbergbau in den letzten Jahren durch Verbesserung in der Aufbereitung ein wertvolleres Erz liefert und damit eine größere Wirtschaftlichkeit erzielt hat, ist eine weitere Senkung der Verhüttungskosten für Inlandserze im Hinblick auf die Konkurrenzlage zu den Auslandserzen notwendig. Weiter Kostensenkungen schienen aufgrund der Erfahrungen der letzten Jahre insbesondere durch weitere Verbesserungen der Aufbereitungsmethoden möglich zu sein.
Die Aufsplitterung des Salzgittergebiets unter mehrere Eigentümer (Reichswerke, Vereinigte Stahlwerke, Hoesch und Ilseder Hütte) erschwerte einen zweckmäßigen Abbau und eine rationelle Aufbereitung. So hatte das Konsortium Fortuna, Ida und Morgenstern keine horizontale Ausdehnungsmöglichkeit, da neben den Feldern der Reichswerke insbesondere die Grube Dörnten mit den dazugehörigen Reservefeldern der Ilseder Hütte einen großzügigen Abbau erschweren. Eine Zusammenfassung der Erzvorkommen im Salzgittergebiet zu einer Erzgesellschaft war nach Auffassung der Stahltreuhändervereinigung geeignet, die Bestrebungen nach rationellen Abbaumethoden und einer rationellen Aufbereitung wesentlich zu fördern.
Die Erzvorkommen der mitteldeutschen Randgebiete (Harzvorland, Weserbergland einschließlich Wiehengebirge, Sauerland-Waldeck sowie die Grube Damme in Oldenburg) sollten nach Ansicht der Stahltreuhändervereinigung in die für die Salzgitter-Vorkommen zu bildende einheitliche Erzgesellschaft einbezogen werden, die sie – wie alle mitteldeutschen Erze – stark phosphorhaltig sind und deshalb nur von den Hütten der Ruhr abgenommen werden können. Die Erze des Wesergebirges sind wegen ihres großen Kalkgehaltes von besonderer Bedeutung. Die Grube Damme liefert ein gutes P-haltiges Erz, ist aber noch nicht ausgebaut. Bis zu ihrem endgültigen Ausbau müssen erhebliche finanzielle Mittel bereitgestellt werden, was einer einzelnen Grube nicht möglich ist und einer daran beteiligten Hütte oder Gruppe von Hütten nicht zugemutet werden konnte.
Die Stahltreuhändervereinigung schlug deshalb die Zusammenfassung aller P-haltigen Erzgruben des mitteldeutschen Raumes einschließlich der Randgebiete in eine Erzbergbau Mitteldeutschland AG vor, an der die
- Reichswerke AG für Erzbergbau und Eisenhütten
- Hüttenwerke Ilsede-Peine AG
sowie alle Bezugshütten des Ruhrgebiets, und zwar
- August Thyssen-Hütte AG
- Dortmund-Hörder Hüttenunion AG
- Eisenwerke Gelsenkirchen AG
- Hüttenwerk Haspe AG
- Hüttenwerk Rheinhausen AG
- Hüttenwerke Phoenix AG
- Mannesmann Hüttenwerke AG
- Westfalenhütte AG
beteiligt werden sollten. Nur so erschien es möglich, die notwendigen Untersuchungsarbeiten, Investierungs- und Rationalisierungsmaßnahmen und die Verbesserung der Aufbereitungsmethoden großzügig und planmäßig zu betreiben, eine Produktionssteigerung mit dem Ziel der stärksten Verbilligung der gesamten Verhüttung durchzuführen und damit die für die wirtschaftliche Führung notwendige langfristige Beschäftigung aller Erzgruben sicherzustellen
Erzbergbau Süddeutschland GmbH
Die süddeutschen phosphor- und kieselsäurehaltigen Doggererze eignen sich ebenfalls nur zur Verhüttung in den Ruhrwerken. Infolge ihrer minderen Erzqualität und ihrer ungünstigen Frachtlage zur Ruhr waren sie in der Vergangenheit besonders krisenanfällig. Im Rahmen des Schumanplanes würden die in Betrieb befindlichen Gruben Geislingen und Kahlenberg gegenüber der billigen und qualitativ besseren Lohtringer Minette auf die Dauer nicht konkurrieren können, falls Minette nach Deutschland geliefert werden sollte.
Die Wirtschaftlichkeit der süddeutschen Gruben hängt in größtem Umfang von guten Ergebnissen in der Aufbereitung ab. Allein und auf sich gestellt sind diese Gruben auch bei einer Zusammenfassung in eine einheitliche süddeutsche Erzgesellschaft nicht in der Lage, diese Aufgaben durchzuführen.
Es wurde deshalb vorgeschlagen, die süddeutschen Gruben in einer regionalen Gesellschaft, der Erzbergbau Süddeutschland GmbH, zusammenzufassen und diese Gesellschaft als Tochter der Erzbergbau Mitteldeutschland AG einzugliedern. Nur in diesem größeren Rahmen hätten die finanziellen Mittel für die Durchführung der notwendigen Forschungsarbeiten zur Verfügung gestellt werden können. Eine unmittelbare Angliederung an die hauptsächlichsten Bezugshütten am Rhein (Phoenix, Oberhausen, Rheinhausen und Mannesmann) konnte diese Hütten nach Auffassung der Stahltreuhändervereinigung nicht zugemutet werden.
Dieser Eisenerzplan der Stahltreuhändervereinigung stieß auf stärksten Widerstand der CSG. In den mit größeren Unterbrechungen geführten langwierigen Verhandlungen lehnte die CSG ihn ab und verlangte eine stärkere Dezentralisation. Die Stahltreuhändervereinigung konnte im Interesse einer gesunden wirtschaftlichen Entwicklung des Erzbergbaus und der Erhaltung seiner Wettbewerbsfähigkeit gegenüber den überlegenen Auslandserzen den weitgehenden Aufgliederungs-wünschen, die schließlich in einem Plan der AHK zur Neuordnung des Erzbergbaus vom 15. März 1952 ihren Niederschlag fanden, nicht anschließen. Hiernach wünschte die AHK, dass jeweils nur eine einzelne Hütte oder zwei bis drei Hütten mit einem bestimmten Erzvorkommen verbunden werden sollten. Die Stahltreuhändervereinigung musste alle Mühe und alle Überzeugungskraft aufwenden, um nachzuweisen, dass eine solche Zersplitterung der Vernichtung großer Erzbergbaugebiete gleichkomme.
Der Vorschlag der Stahltreuhändervereinigung für die Neuordnung des Eisenerzbergbaus kollidierte auch mit den Neuordnungsvorstellungen der Bundesregierung und der Konzerne. Die Bundesregierung war insbesondere der Auffassung, dass der Bundesbesitz an den Gruben der Erzbergbau Salzgitter GmbH unangetastet bei dem Bund bleiben müsse und nicht mit den Erzgruben der Ruhrkonzerne im Rahmen der von der Stahltreuhändervereinigung vorgeschlagenen Erzbergbau Mitteldeutschland AG zusammengefasst werden dürfe.
Die Stahltreuhändervereinigung verzichtete deshalb darauf, den Besitz der Erzbergbau Salzgitter GmbH in die Neuordnung einzubeziehen. Hierdurch verlor ihr Plan, der von einer betonten Schwerpunktbildung im mitteldeutschen Raum mit dem Kern Salzgitter ausging, seine Grundlage. Er wurde deshalb durch einen anderen Plan, der als Schwerpunkt die Zusammenfassung des Erzbesitzes der Ruhrkonzerne zu einer Erzeinheitsgesellschaft vorsah, ersetzt. Die erzgebundenen Hütten behielten hiernach ihren Erzbesitz, wobei auch die Grube Dörnten der Hüttenwerke Ilsede-Peine in ihrem bisherigen Verband verbleiben konnte. Dieser Plan war in einer Besprechung mit dem Bundeswirtschaftsministerium und den Ruhrkonzernen erörtert und in der Sitzung vom 14. Februar 1952 von allen beteiligten Stellen – nicht zuletzt unter dem Eindruck der von der CSG beabsichtigten weitergehenden Aufsplitterungspläne – angenommen worden.
In den weiteren Verhandlungen, bei denen die Federführung bei der Bundesregierung lag, zeigte es sich jedoch, dass der Plan für eine Erzeinheitsgesellschaft der Ruhrkonzerne nicht durchzusetzen war, weil einmal der Widerstand der Alliierten zu groß und zum anderen auf deutscher Seite insbesondere Krupp, Mannesmann und Klöckner sich gegen eine solche Einheitsgesellschaft aussprachen. Die Verhandlungen mit der Bundesregierung führen schließlich zu einem Vorschlag, der mit Schreiben des Bundeswirtschaftsministeriums vom 2. Mai 1952 – III A 3 – 31179/52 – der AHK vorgelegt und mit Schreiben vom 28. Mai 1952 – AGSEC (52) ECON – von ihr genehmigt wurde. Nach diesem Vorschlag der Bundesregierung behielten die erzverbundenen
- Hüttenwerke Ilsede-Peine,
- Maximilianshütte,
- Luitpoldhütte,
- Hessischen Berg- und Hüttenwerke (die früheren Erzgruben und Hochöfen der Buderus’schen Eisenwerke),
- Reichswerke
ihre bisherige Erzgrundlage. Der Plan sah die gleiche Behandlung für die zum Mannesmann-Konzern gehörigen Gruben, die mit der Mannesmann AG verbunden werden sollten, und für die zur Gutehoffnungshütte gehörende Grube Karl in Geislingen vor. Diese Grube, deren Felder dem Württembergischen Staat gehören und die der Gutehoffnungshütte verpachtet ist, sollte im Einvernehmen mit dem Eigentümer in eine neu zu gründende Stauffenstolln GmbH übernommen werden, deren Anteile bei dem Gutehoffnungshütte Aktienverein liegen. Der Hüttenwerk Oberhausen AG sollte das Recht eingeräumt werden, zur Sicherung ihrer Rohstoffgrundlage einen langfristigen Liefervertrag mit der Stauffenstolln GmbH abzuschließen.
Der Erzbergbau der Ruhrkonzerne, der an den deutschen Erzvorräten mit knapp 17 % und an der Förderung des Jahres 1952 mit weniger als 42 % beteiligt war, sollte in verschiedenen neu zu gründenden Gesellschaften zusammengefasst werden.
Im Einzelnen ist entsprechend dem Plan folgendes veranlasst worden:
Am 18. März 1953 ist die Barbara Erzbergbau GmbH gegründet worden. Sie nimmt die in Mitteldeutschland und im Wesergebiet gelegenen Gruben der Rohstoffbetriebe der Vereinigten Stahlwerke GmbH auf; dazu kommen weitere mit diesem Besitz zusammenhängende Gruben und Felder, die der Gutehoffnungshütte, Hoesch AG und Klöckner-Werke AG gehörten. An der neuen Gesellschaft sind folgende Einheitsgesellschaften beteiligt worden:
- August Thyssen-Hütte AG 25 %
- Dortmund-Hörder Hüttenunion AG 25 %
- Gußstahlwerk Bochumer Verein AG 8 %
- Hüttenwerk Phoenix AG 25 %
- Hüttenwerke Siegerland AG 9 %
- Rheinisch-Westfälische Eisen- und Stahlwerke AG 8 %.
Eine weitere neue Gesellschaft mit der Firma Harz-Lahn-Erzbergbau AG ist am 23. März 1953 zur Aufnahme der Erzgruben, sowie sie nicht im Siegerland gelegen sind, gegründet worden. Diese Gruben gehörten Friedrich Krupp und der Hoesch AG; auch hier sind weitere mit diesem Besitz zusammenhängende Gruben und Felder der Hoesch AG und Klöckner Werke AG der neuen Gesellschaft übertragen worden. An der Harz-Lahn-Erzbergbau AG sollen beteiligt werden:
- Hüttenwerk Oberhausen AG
- Hüttenwerk Rheinhausen AG
- Mannesmann-Hüttenwerk AG
- Nordwestdeutscher Hütten- und Bergwerksverein AG
- Westfalenhütte AG.
Als Tochtergesellschaft der Barbara Erzbergbau AG und der Harz-Lahn-Erzbergbau AG, die je zur Hälfte beteiligt sind, ist am 18. März 1953 die Erzbergbau Siegerland AG gegründet worden. Sie umfasst die Siegerländer Erzgruben, die insbesondere den Vereinigten Stahlwerken und Fried. Krupp gehörten; hierzu kommen Gruben und Felder der Gutehoffnungshütte, Hoesch AG, Klöckner-Werke AG und Mannesmannröhren-Werke.
Eine weitere Tochtergesellschaft der Barbara Erzbergbau AG und der Harz-Lahn-Erzbergbau AG ist unter der Firma Erzbergbau Porta-Damme AG am 18. März 1953 gegründet worden; beide Muttergesellschaften sind zu je 50 % beteiligt. Diese neue Gesellschaft umfass die Erzgruben in Porta und Damme, die der Hoesch AG, Fried. Krupp, Klöckner-Werke AG, Mannesmannröhren-Werke und den Vereinigten Stahlwerken gehörten.
Die Stahltreuhändervereinigung hatte zunächst Bedenken gegen diese Regelung, weil sie nach ihrer Auffassung eine zu weitgehende Zersplitterung zuließ. Sie hat aber schließlich ihre Zustimmung nicht versagen können, weil dieser Vorschlag zwei entscheidende Gesichtspunkte berücksichtigte:
· Er beseitigte die Zersplitterung des Eisenerzbergbaus im Siegerland und öffnete damit den Weg für eine wirtschaftlichere Betriebsführung in diesem Gebiet.
. Er ermöglichte durch die Verzahnung der Erzbergbaugesellschaften im Wege der Beteiligung der Barbara Erzbergbau AG und der Harz-Lahn-Erzbergbau AG an der Erzbergbau Siegerland AG und der Erzbergbau Porta-Damme AG eine Führung des Erzbergbaus nach einheitlichen Gesichtspunkten.
Durch die nachlassende Nachfrage der Hüttenwerke, die maßgeblich durch den Einsatz neuerer Hochofentechniken bedingt war, kam es zur Schließung der
- Grube Damme im Jahre 1967
- Grube Porta im Jahre 1967
- Gruben im Siegerland 1963
- Gruben in Süddeutschland 1958
- Gruben im Lahn Dillbezirk 1983
Die Grube Fortuna war 1983 die letzte Grube im Lahn-Dill-Bereich und wird nun auch als Besucherbergwerk fortgeführt.
Einzig der Grube Wohlverwahrt in Nammen ist eine Fortdauer bis heute gelungen.
Die entscheidenden Faktoren waren hier die Tatsache, dass es sich um eine bergmännisch einfach aufzuschließende mächtige Armerzlagerstätte handelte, die noch weitestgehend unverritzt war und mit der man durch den Einsatz modernster Geräte und entsprechender Abbauverfahren Leistungssteigerungen erreichen konnte, die einem Tagebaubetrieb entsprechen. Auch hier sind alte Betriebsbereiche bereits ausgegliedert worden und über ein Besucherbergwerk heute noch zugänglich.
Um das weitere Überleben dieser Grube zu gewährleisten, wurde der Produktionsbetrieb 2003 eigenständig ausgegliedert und 2006 an die Firma Wesling GmbH & Co. KG veräußert.
Heute ist die Barbara Rohstoffbetriebe GmbH als Rechtsnachfolger im Eisenerzbergbau überwiegend mit der Überwachung und Kontrolle alter Bergwerke beschäftigt. Ein großer Aufgabenbereich liegt in der Zurverfügungstellung von Informationen aus dem Altbergbau, da häufig auch bei neuen Bauvorhaben die Informationen der öffentlichen Hand nicht mehr vollständig sind.
Mit dem Naturschutzbund Nordrhein-Westfalen wurde im Jahre 2009 ein Kooperationsabkommen geschlossen.
Schematische Darstellung der Chronologie
23.02.1953 Gründung
Barbara Erzbergbau AG / Harz-Lahn AG
Siegen / Bad Harzburg
- mit den Töchtern ( je 50 %)
- Erzbergbau Siegerland AG, Betzdorf / (1965 Umwandlung in GmbH)
- Porta-Damme AG, Minden
- 1963 Barbara Erzbergbau GmbH, Sitz Düsseldorf
- Umwandlung der Harz-Lahn AG
- Barbara Rohstoffbetriebe AG mit
- Sitz Weilburg – später Betzdorf
- (1963 Umwandlung in GmbH)
Rückführung der Töchter
- 1971 Erzbergbau Siegerland GmbH
- 1971 Porta-Damme AG
- 1971 Übernahme der Barbara Rohstoffbetriebe GmbH, Betzdorf
- 1971 – Umbenennung in BARBARA ROHSTOFFBETRIEBE GMBH
- 1971 – 1974 Sitz in Düsseldorf
- 1974 – 1990 Sitz in Wülfrath
- 1990 – 1993 Sitz in Mettmann
- 1993 – 2003 Sitz in Porta-Westfalica bis heute
- 2003 – Erwerb durch Barbara Beteiligung-Gesellschaft und Herrn Dr. Hennies Aufteilung in Aktivbetrieb Barbara Erzbergbau GmbH und Altbetrieb Barbara Rohstoffbetriebe GmbH zur Verwaltung
- 2003 – 2006 – Abspaltung der Barbara Erzbergbau GmbH, Grube Nammen und Erwerb durch die Ferdinand Wesling GmbH & Co. KG
- 2006 – bis heute alle anderen Bergwerksrechte verbleiben bei der Barbara Rohstoffbetriebe GmbH
- 2007 – Verlegung von Archiv und Büro nach Langenfeld, Rheinland